Miss Marple





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Miss Marple


Beschreibung

Miss Marple ist in den Romanen eine kultivierte, hochgewachsene, etwas blasshäutig und zerbrechlich wirkende ältere Dame mit blauen Augen aus der oberen Mittelschicht. Sie scheint bei ihren ersten Romanauftritten in Kurzgeschichten der 1930er Jahre ungefähr 65 Jahre alt zu sein und trägt bei ihrem ersten Auftreten ihr hochgestecktes weißes Haar unter einer schwarzen Spitzenhaube, während sie auch beim Stricken, ihrer liebsten Freizeitbeschäftigung, die Finger mit schwarzen Spitzenhandschuhen mit halben Fingern bedeckt. Ihr Leben scheint sie aus dem Erbe ihrer Eltern zu bestreiten, sie muss aber sehr sparsam wirtschaften. Ihr Vater scheint Domherr einer Kathedrale gewesen zu sein. In ihrer Kindheit wohnte sie in einem Kinderzimmer mit malvenfarbigen Schwertlilien auf der Tapete, hatte eine Schwester und wurde von einer deutschen Erzieherin betreut. Schon zu dieser Zeit kannte sie den Umgang mit unsichtbarer Tinte, interessierte sich für Zaubertricks und liebte Besuche bei Madame Tussauds Wachsfigurenkabinett in London. Miss Marple hatte eine Großmutter mit Namen Clara, eine Großtante namens Fanny, einen Großonkel namens Thomas, der ein pensionierter Admiral war, eine Tante Helen, einen Onkel Henry, einen Onkel, der Domherr der Kathedrale von Chichester war und einen weiteren Onkel namens Thomas, der Domherr von Ely war. Außerdem gab es noch zwei Cousins, die Anthony und Gordon hießen und die Cousinen Fanny Godfrey und Ethel, Lady Merridey. Mit 14 Jahren durfte sie einen Urlaub mit ihrer Tante Helen und Onkel Thomas in Bertrams Hotel verbringen, an den sie sich noch in hohem Alter sehr gut erinnert. Mit 16 Jahren wurde Miss Marple auf eine Schule im italienischen Florenz geschickt, wo sie die zwei Amerikanerinnen Ruth und Carrie Louise Martin kennen lernt, die in ihrem späteren Leben noch eine Rolle spielen werden.

Die Verwandten werden zwar alle einmal in den Romanen erwähnt, leben zu der Zeit der erzählten Geschichten aber alle schon nicht mehr. Außer ihrem Neffen Raymond West hat sie keine lebenden Verwandten mehr und sie war, obwohl sie mehrere Liebschaften hatte, auch nie verheiratet. Raymond West kümmert sich sehr um Miss Marple, unterstützt sie ab und zu finanziell und sorgt sich sehr um ihre Gesundheit, was sogar darin mündet, dass er ihr mehrere Urlaube spendiert. Miss Marple ist anfällig für Bronchitis, musste zweimal eine Lungenentzündung überstehen und gegen ihre nachlassende Sehkraft wurden ihr Augentropfen mit Atropinsulfat verschrieben. Ansonsten hält sie von Medikamenten nicht viel und schwört auf althergebrachte Hausmittel, wie Leinsamenumschläge, Kampferöl bei Husten oder Kamillentee.

Miss Marple lebt in dem fiktiven kleinen Dorf St. Mary Mead, einem typischen englischen Örtchen in der ebenso fiktiven Grafschaft Downshire unweit der größeren zentralen Ortschaft Much Benham, in dem auch die Kriminalpolizei residiert. Trotzdem ist das Dorf keineswegs ein verschlafenes Nest: In einem Zeitraum von etwa vierzig Jahren gab es sechzehn Morde - fünf durch Gift, zwei durch Schüsse, zwei durch Ertränken, zwei durch Erwürgen und fünf durch ungeklärte Ursachen. Hinzu kamen vier Mordversuche durch Gift, Ersticken und Schläge auf den Kopf, außerdem fünf Raubüberfälle, acht Unterschlagungen und zwei Serien von Erpressungen. Sie alle wurden von Miss Marple aufgeklärt.

Miss Marple trat zuerst in einer Serie von Kurzgeschichten im britischen „The Sketch Magazine“ in Erscheinung. Hier war sie Mitglied im Der Dienstagabend-Klub (Tuesday Night Club), einer Diskussionsrunde in der Nähe von St. Mary Mead, die sich mit ungeklärten Verbrechen befasste. Weitere Mitglieder des Clubs waren Raymond West (Miss Marples Neffe und ein erfolgreicher Schriftsteller), dessen Verlobte Joyce Lempriere, eine Künstlerin, der Weltmann Sir Henry Clithering, der in früheren Jahren bei Scotland Yard als Kommissar angestellt war, der ältliche Dr. Pender, der kleine Rechtsanwalt Mr. Petherick, die rundliche Mrs. Dolly Bantry und ihr Mann Colonel Arthur Bantry, die etwas beschränkte Schauspielerin Jane Helier und der alles vom medizinischen Standpunkt betrachtende Dr. Lloyd. Es war jedoch immer Miss Marple, die die Lösung zu den Verbrechen fand. Diese Kurzgeschichten wurden mit fünf anderen im Buch „The Thirteen Problems" (1932, US-Titel The Tuesday Club Murders) zusammengefasst, allerdings erst zwei Jahre nach dem ersten Miss-Marple-Roman „Mord im Pfarrhaus“ (Murder at the Vicarage, 1930) herausgegeben.

Agatha Christie bedauerte später, ihren Lieblingscharakter als alte Dame erschaffen zu haben und die „besten Fälle“ deshalb dem „jüngeren“ Hercule Poirot überantworten zu müssen. In dem im Jahr 1976 erschienenen Roman „Ruhe unsanft“ begegnen wir ihr zum letzten Mal. Zu diesem Zeitpunkt ist Miss Marple somit, wenn man die Jahre ihrer Aktivitäten zusammenrechnet, etwa 111 Jahre alt. Allerdings hatte Agatha Christie das Buch bereits während des Zweiten Weltkrieges geschrieben.

Dem entgegen steht die Miss Marple aus den bekannten Filmen: Eine liebenswert-schrullige alte Jungfer, aber wenn es um das Lösen von Rätseln geht, beweist sie ihren scharfen, logischen Verstand. In bester Krimitradition erstaunt sie dabei die örtlichen professionellen Gesetzeshüter, indem sie normalerweise Analogien zu früheren Ereignissen und Personen aus dem Dorfleben herstellt.

Die bekannteste Darstellerin war die britische Schauspielerin Margaret Rutherford, welche die schrullige alte Dame in vier Filmen von 1960 bis 1964 verkörperte.
(Quelle: Wikipedia)


wurde von folgenden Schauspielern gespielt:

kommt in folgenden Filmen vor: